Dass Daniel Defoe zu Lebzeiten ausgedehnte Reisen unternahm, ist wenig bekannt. Ganz und gar unbekannt geblieben ist seine Reise nach China. In den Chinesen fand er ein hochentwickeltes Volk vor, dessen technische Errungenschaften die des westlichen Kulturkreises bei Weitem übersteigen. Nicht nur stehen die Chinesen in Kontakt mit den Bewohnern des Mondes, es findet auch ein reger kultureller und wissenschaftlicher Austausch statt. Defoe unternimmt selbst eine Reise zu unserem Trabenten und macht sich vor Ort aus erster Hand ein Bild von den lunaren Verhältnissen. 1705 veröffentlicht er einen Bericht über seine Mondreisen – eine satirische Schilderung, die nicht mit Seitenhieben auf die bestehenden politischen und sozialen Verhältnisse geizt. Für die Encyclopedia of Science Fiction ist Der Konsolidator ein bedeutender früher Meilenstein auf dem Weg zur modernen Science Fiction.
Daniel Defoe (1660-1731) kennt man heute fast ausschließlich als Verfasser des berühmten Romans Robinson Crusoe, dabei hat er ein umfangreiches Oeuvre hinterlassen – alles in allem rund 500 Bücher, Flugschriften, Pamphlete, Historien und erotische Romane –, das nur zu einem Bruchteil in deutscher Übersetzung vorliegt. Defoes große Stärke war die Satire; er schrieb mit einer spitzen Feder sarkastische Kommentare zu den politischen, religiösen und sozialen Fragen seiner Zeit, und mehr als einmal brachten ihm seine Kommentare Gefängnisstrafen ein. Als Satiriker und Sozialkritiker ist er in Deutschland noch zu entdecken.